Kuny

Ausstellung

„Eine Stadt entsteht”

Die neue Dauerausstellung des Kuny Domokos Museums ist eine groß angelegte Ausstellung, die das gesamte zweite Obergeschoss des Museums einnimmt. Sie zeigt mit modernen Mitteln und eindrucksvollen Exponaten 300 Jahre der Geschichte und Entwicklung der Stadt Tata: vom 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit erhielt Tata sein charakteristisches Erscheinungsbild, das auch heute noch das Stadtbild prägt. Die historische Ausstellung erzählt die Geschichte anhand des Lebensweges bedeutender Persönlichkeiten mit lokalem Bezug, die in ihrer Zeit eine wichtige Rolle spielten. Wir lernen herausragende Vertreter verschiedener Tätigkeitsfelder kennen: Priester, Soldaten, Aristokraten, Künstler und Handwerker – weltberühmte Bürger von Tata, Genies des Ortes, auf die wir zu Recht stolz sind und deren Lebenswerke es wert sind, entdeckt zu werden.
In den drei Ausstellungsräumen werden die drei großen Entwicklungsperioden der Stadt und die herausragenden Persönlichkeiten dieser Zeit vorgestellt.

„WIE WIR TATA UND UNSERE STADT NOCH SCHÖNER MACHEN KÖNNEN“

Die zwei blühenden Marktflecken Tata und Tóváros erlebten im 18. Jahrhundert eine Wiedergeburt. Das fast menschenleere Gut Tata wurde 1727 von Graf Joseph Esterházy gekauft; er begann mit der Entwicklung des Herrschaftsgebiets, das aus den Marktflecken und den umliegenden Siedlungen bestand. Die wichtigste Maßnahme war die Entwässerung des sumpfigen Gebiets. Diese Arbeit wurde dem bekannten Kammeringenieur Samuel Mikoviny anvertraut. Das 18. Jahrhundert war eine Zeit des Aufbaus und der Blüte der Stadt, an diesem großen Bauvorhaben war auch der bedeutende Meister der barocken Architektur in Ungarn, Jakab Fellner, beteiligt, der in Tata zum Baumeister wurde. Mit seinen bedeutenden Skulpturen hinterließ Antal Schweiger seine Handschrift, und Domokos Kuny, Leiter der in Tata gegründeten Fayencefabrik, hinterließ ein beeindruckendes keramisches Lebenswerk.

„DAS UNGARISCHE NEWMARKET“

Auch im 19. Jahrhundert spielte die Familie Esterházy eine prägende Rolle im Leben Tatas. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erlebte die Stadt eine neue Blütezeit, nicht zuletzt dank der Aktivitäten von Graf Miklós József Esterházy, der als Sportmann das Zentrum der Monarchie für den Reitsport in Tata organisierte. Er baute eine Rennbahn, veranstaltete europäische Turniere und richtete ein Trainingsgelände ein. Zu dieser Zeit wurde Tata oft als das „ungarische Newmarket“ bezeichnet, nach dem berühmten englischen Reitsportzentrum. Unter den englischen Trainern, die hierher kamen, war auch der renommierte Henry Milne, Leiter des Rennstalls Péchy-Üchtritz. Ein bekannter Vertreter des regen gesellschaftlichen Lebens dieser Zeit war der hervorragende Architekt Adolf Feszty, der zahlreiche Paläste entlang der Pester Andrássy út entwarf und seine Villa am Ufer des Alten Sees errichtete. Ein weiterer Künstler dieser Zeit, Kamill Fittler, wurde ebenfalls in Tata geboren. Die emanzipierte jüdische Bürgerschaft wird durch Mór Farkasházy Fischer repräsentiert, dessen Lebensweg bis zur Verleihung des Adels und dessen Karriere bis zum weltweiten Erfolg der Herender Porzellanmanufaktur reichte. Auch der geniale Ingenieur und Erfinder Ottó Bláthy, ein Pionier der Elektrotechnik, stammte aus der jüdischen Gemeinde von Tata. Sowohl in wissenschaftlicher als auch in politischer Hinsicht ist das Lebenswerk des katholischen Priesters Alexander Giesswein bedeutend, der ein gelehrter Philologe und Vertreter der christlich-sozialen Bewegung in Ungarn war.

„WAS WIRD AUS TATATÓVÁROS?“

Die Frage, die als Titel für den dritten Ausstellungsraum gewählt wurde, wurde vom Initiator der Reformen in der Zwischenkriegszeit, Zoltán Magyary, gestellt. Das bedeutendste Ereignis dieser Zeit war die Vereinigung der beiden Gemeinden Tata und Tóváros nach jahrzehntelangen Debatten im Jahr 1938. In dieser Epoche zeigt Tata noch einige Merkmale einer feudalen Stadt, aber auch moderne Züge werden sichtbar. Das Stadtmuseum entsteht, lokale historische Forschungen beginnen und durch die Förderung des Tourismus öffnet sich die Stadt. Ein wichtiger Akteur dieser Zeit ist der Piaristenpater und Universalgelehrte Béla Dornyay, der Hauptnotar István Reviczky, Gründer des Tourismusverbandes Tatajárás, der Maler János Vaszary, der Tata als seinen Wohnsitz wählte und hier ein Atelierhaus errichtete, sowie der moderne Ingenieur und Fabrikdirektor Ede Kuglmayr. Die wesentliche Debatte über die Zukunft und Entwicklung der Stadt findet zwischen dem Komponisten und an die Kraft der Musik glaubenden Grafen Ferenc Esterházy und dem pragmatisch denkenden Professor Zoltán Magyary, der die Stadt als Musterregion für Verwaltungsreformen betrachtete, statt. Unsere Ausstellung stellt diese beiden Persönlichkeiten in den Mittelpunkt und konfrontiert die beiden Lebensformen, die beiden Konzepte und die beiden Identitäten miteinander.

Durch die Lebenswege der Genies der Stadt entfaltet sich der Weg Tatas von der Vergangenheit in die Gegenwart anhand von Karten und Stadtansichten. Wir wünschen den Kennern, Freunden und Gästen der Stadt eine lehrreiche und erfüllende Zeitreise!

Die Ausstellung kann besichtigt werden

 

Die Ausstellung kann im gesamten Jahr 2023 besichtigt werden.

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